20 Johr Franzusezick

en veer Belder vum Paula Hiertz




Wenn es je einen bemerkenswerten Umbruch unserer Stadt gab, dann in den Jahren 1794-1814.

In den letzten Jahrzehnten vor dieser Zeit, der reichsstädtischen Herrlichkeit Kölns, waren das Mißvergnügen in der Kölner Bürgerschaft und die Unzufriedenheit in der Stadt gewachsen. Sirenenklängen gleich tönten den Kölnern die Versprechen in den Ohren, die die Franzosen hinsichtlich ihrer Selbständigkeit machten. Es war eine neue Zeit, die mit diesem Tage, dem 6. Oktober 1794, einem der dunkelsten in der Geschichte der Stadt Köln, anbrach. Dem Rausch, in den die klingenden Phrasen der neuen Herren die Kölner versetzt hatten, folgte eine grausame Ernüchterung auf dem Fuße; denn die Taten der Franzosen waren das genaue Gegenteil von dem, was ihre Worte hatten erwarten lassen.

Allerdings sollte man dieser Zeit auch gute Seiten abgewinnen. Dazu zählen Neuerungen wie die Einführung der Straßenbeleuchtung, Hausnumerierung und vor allem das Verbot der Bestattung der Toten auf Friedhöfen bei den Pfarrkirchen, was die Gesundheit der Bürgerschaft gefährdete. Eine große Erleichterung für das wirtschaftliche Leben war die Einführung das einheitlichen französischen Rechts.

Da wir zur Zeit ein europäisches Haus bauen, sollten wir unseren Kindern im Zusammenhang mit ihrer Stadt auch die Schwierigkeiten dieser langen Grundsteinlegung nicht vorenthalten.




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