En de Zick jesponne




Ein weihnachtliches Theaterstück, das in der Preußenzeit spielt? Und warum heißt es "En de Zick jesponne"?

Es ist mir immer ein Bedürfnis, unsere Kinder, Jugendlichen und mittlerweile auch unsere "Eraanjewaaßene" möglichst oft an unsere Stadtgeschichte heranzuführen. Gespielte Zeitdokumentationen bleiben nun einmal länger haften.

Nach den bisher aufgeführten historischen Spielen, "De Schlaach vun Worringen" (1288), "Kölle, em Jlanz der Hanse" (14. Jh.) und "20 Johr Franzusezick" (1794 - 1814), habe ich bewußt die daran anschließende Preußenzeit gewählt.

Oft genug werden Märchen in die Weihnachtszeit eingesponnen und damit verwoben. Denken wir an das Dornröschen - es saß im Schloßturm und spann. Hier in unserem Spiel sitzt die Bayemöhn, die es nie gab, als Märchenfigur im Bayenturm und spinnt in die Zeit hinein. Sie gibt die Dokumentationen an unwissende, einfache Bürger dieser Zeit weiter.

Aufgezeigt wird in diesem Spiel auch die soziale Struktur, die Armut der Menschen, verbunden mit der Kinderarbeit unter Preußens Glorie.

Mit den Preußen, zumeist Protestanten, kam aber auch etwas zu uns, was dem einfachen Bürger fremd und der katholischen Kirche erst einmal ein Dorn im Auge war und heute nicht mehr wegzudenken ist: Der Weihnachtsbaum.

Wenn wir bedenken, daß der Adventskranz erst nach dem ersten Weltkrieg erfunden wurde, dann fragt man sich mit Recht: "Seit wann gibt es denn hier bei uns für jeden Bürger den geschmückten grünen Tannenbaum?"

Eines wissen wir gewiß, daß der Kölner Bürger, ganz gleich in welcher guten oder schlechten Zeit er gerade lebte, immer sein Weihnachtsfest feierte.




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