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Die Geschichte des Kölsch-Thiaters
Das Kölsch-Thiater besteht zwar "erst" seit 25 Jahren, aber für die Anfänge seiner Geschichte muß
man noch etwas weiter zurückgehen. Als Leiterin des EWA Paula Akkordeon-Orchesters erfreute Paula Hiertz damals die
Senioren Neubrücks mit Konzerten. Zur Auflockerung kam sie auf die Idee, ein paar Kinder aus der Nachbarschaft
zwischen den Stücken kleine kölsche Gedichte sprechen zu lassen, was ebenfalls sehr gut ankam. Durch diese
Aktivitäten erlangte die spätere Leiterin des Kölsch-Thiaters einige Bekanntheit und bekam so einen
Auftritt bei einer Weiberfastnachtsveranstaltung des Elternbildungswerks Neubrück angeboten. Dieser wurde ein
großer Erfolg und so beschloß Paula Hiertz, für das Elternbildungswerk einen Kölsch-Kursus
anzubieten: In der Siedlung, einem Neubaugebiet, wohnten viele Zugezogene und ihnen sollte so die kölsche Sprache,
Mentalität und Geschichte nähergebracht werden.
Ursprünglich war dieser Kurs für Erwachsene gedacht und so wunderte sich die Gründerin des Theaters nicht
schlecht, als statt der erwarteten Erwachsenen nur sechs Kinder vor der Tür standen - nämlich genau
diejenigen, die schon vorher an den Konzerten teilgenommen hatten. So entschloß sich Paula Hiertz kurzfristig, das
Programm umzustellen und den Kindern mit einer Theatergruppe die Möglichkeit zu geben, in der kölschen Sprache
Fuß zu fassen: Das Kölsch-Thiater war geboren. Das war im Jahr 1976. Die anfangs kleine Gruppe wuchs schnell,
da viele der Freunde der Kinder ebenfalls mitspielen wollten, und so hatte Paula Hiertz bald 40 Kinder zusammen. Daher
wundert es kaum, das die Kinder später in verschiedene Gruppen aufgeteilt wurden. Damit bekamen ältere und
fortgeschrittene Spieler die Möglichkeit, auch anspruchsvollere und schwierigere Stücke zu spielen. Seit 1987
gibt es sogar eine Gruppe für die Eraanjewaaßenen, also die herangewachsenen Spieler des Kindertheaters, die
jedes Jahr im Herbst ein eigenes Stück spielen. Damit ist die ja eigentlich schon zu Beginn geplante
Erwachsenengruppe schließlich doch noch zustande gekommen.
Aber kommen wir noch einmal zu den Anfängen zurück: Die ersten Jahre seines Bestehens existierte das
Kölsch-Thiater immer noch im Rahmen des Elternbildungs. Erst 1981 wurde es unter dem Namen Kölsch Thiater
Köln-Neubrück e.V. als Verein eingetragen. Seitdem ist es das bundesweit das einzige Kinder- und
Jugendmundarttheater. In den mehr als 25 Jahren seines Bestehens spielten mehr als 150 Kinder mit, von denen die
kleinsten gerade mal vier Jahre zählten. Mit der wachsenden Erfahrung der Jahre konnten immer umfangreichere
Stücke einstudiert werden. Darunter sind insbesondere die historischen Stücke zur Kölner Stadtgeschichte
hervorzuheben, zum Beispiel "De Schlaach vun Worringen", "En de Zick jesponne", "Kölle, em Jlanz der Hanse" und "20
Johr Franzusezick". Für das zuletzt genannte Stück gewann das Kölsch-Thiater 1990 sogar den 1.
Kölner Theaterpreis in der Sparte Mundart-Theater.
Der Vorstand des Kölsch-Thiaters
Was will das Kölsch-Thiater?
Die Zielsetzung des Kölsch-Thiater (verfaßt im Dezember 1980)
Das "Kölsch-Thiater" will seine Mitglieder zur Pflege kölnischer Geschichte, Sprache und Eigenart
führen. Es fördert sowohl das Theater, als auch die Musik und den Gesang. Die vornehmliche Zielsetzung ist,
ein Programm zu entwickeln und sich damit an die Allgemeinheit zu wenden. Dieses Theater ist Jugendpflegeorganisation
und Bildungsgemeinschaft für Kinder und Jugendliche.
Das "Kölsch-Thiater" Köln-Neubrück e.V. wurde von Paula Hiertz ins Leben berufen. Es besteht seit 1976,
wurde aber erst am 4. Februar 1981 beim Amtsgericht Köln unter der Nr. 8024 in das Vereinsregister eingetragen. Es
ist bundesweit das einzige Kinder- und Jugend-Mundart-Theater.
Die Konrad-Adenauer-Siedlung (Köln-Neubrück) wurde 1968 Zuzugsgebiet. Das "Kölsch-Thieater" hat es sich
zur Aufgabe gemacht, in diesem Neubaugebiet, das vornehmlich von Nichtkölnern bewohnt wird, kölnisches
Brauchtum und Kultur näher zu bringen, nach Möglichkeit zu erhalten, und Kultur vor Ort zu praktizieren.
Das Alter der Spieler liegt zwischen 4 und 15 Jahren, die in zwei Gruppen geschult und ausgebildet werden. Die Kinder
erlernen nicht nur das Theaterspiel, verbunden mit Ausdruck, Gestik und Tanz, sie entwickeln auch Gruppengeist und ihr
Auftreten in der Gesellschaft wird sicherer. Jedoch steht die kölner Mundart an erster Stelle.
Melden Eltern ihr Kind beim "Kölsch-Thiater" an, so wird es zuerst in die Anfängergruppe aufgenommen. Durch
Lesen und Singen kölscher Literatur und Lieder setzt es sich - oft sehr mühsam - mit dem Kölsch-Vokabular
auseinander. Diese Kinder spielen immer erst in kleinen Gruppen zusammen, um sich "freizuschwimmen". In der zweiten
Gruppe befinden sich die fortgeschrittenen Spieler, die schon fast alle über ein kleines Repertoire verfügen.
Da die Eltern dieser Spieler in den meisten Fällen die Kölner Mundart nicht beherrschen, muß sie von den
Spielern wie eine Fremdsprache erlernt werden. Normalerweise wird einem Kind die Mundart mit in die Wiege gelegt, wir
gehen den umgekehrten Weg.
Diese Spieler tragen die Mundart in ihre Familien, die durch die regen Besuche ihrer Angehörigen, Freunde und
Nachbarn bei Theateraufführungen untermauert wird.
Das Ensemble spielt überwiegend am Ort, in der Aula der Hauptschule am Helene-Weber-Platz. Es erfreut aber auch die
Senioren in Altenheimen und sonstigen Einrichtungen.
Das "Kölsch-Thiater" unternimmt jährlich eine Fahrt mit seinen Spielern und deren Eltern. Diese Fahrt dient
gleichzeitig als Bildungsreise. Dieses Theater fördert nämlich die Jugendarbeit, als auch die Kommunikation.
Der Monatsbeitrag wurde auf 4,00 DM festgesetzt.
Nachtrag vom 1. Juli 1987
Bis vor einigen Jahren mussten die Spieler bei Vollendung ihres 15. Lebensjahres - dem Kindesalter entwachsen - das
Theater verlassen. Um den nun herangewachsenen Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, in bewährter Manier -
jetzt auch anspruchsvoller - weiterzuspielen, und das Erlernte zu festigen, hat das "Kölsch-Thiater" seit 1987 eine
Jugendgruppe, "De Eraanjewaaßene", angegliedert. Die Jugendlichen können nun, falls sie möchten,
problemlos überwechseln. Die Probezeiten finden jede zweite Woche, abends, von 19:30 bis 21:30 Uhr statt.
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